Hufeisenmikroskop Bénèche, Berlin; zaponiertes und
geschwärztes Messing, gebläuter Stahl, um 1868. Dieses Hufeisenstativ
verfügt über einen doppelseitigen, dreifach gelagerten Spiegel.
Die Beleuchtungsapertur wird über eine Zylinderblende zwei Einsätzen
eingestellt, zum Wecheln kann diese nach der von Georg Oberhäuser
eingeführten mechanischen Lösung über einen Schlitten seitlich
herausgezogen werden.
Das Mikroskop ist mit einem Auszugtubus versehen, die grobe Einstellung erfolgt durch eine Schiebehülse, der Feinfokus wird mit einer Rändelschraube an der Säule bedient. Das Instrument ist auf dem Tubusträger sehr dekorativ mehrzeilig signiert:
L. Bénèche Ausgestattet ist das im Kasten liegend untergebrachte Mikroskop mit in einer kleinen Lederschatulle bewahrten Objektiven 5, 7 und 9 sowie den Okularen Nr.2, Nr.3 und Nr.4. Eine Okularmikrometer rundet das Zubehör ab. Die beigegebene Tabelle weist lineare Vergrößerungen von 40 bis 650 aus. |
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Im Preis-Verzeichniss von L. Bénèche in Berlin, Belle-Alliance-Strasse N0. 33 aus dem Jahre 1866 ist dieses Mikroskop beschrieben als: | ||||
C. Hufeisenförmiger Fuss; horizontal verstellbarer
Spiegel; Schieber zum verticalen Verstellen der Blendung; Mikrometerbewegung
an der Tubussäule. - System 4. 7. 9. Ocular 2. 3. 5. Ocularmikrometer
zum Einlegen ... 50 Thlr.
Charles Louis Bénèche übernimmt 1850 die um 1820 von seinem Vater gegründete Werkstätte und nimmt Rudolf Wasserlein als Teilhaber auf. Im Stile Oberhäusers baut die Firma Bénèche & Wasserlein Mikroskope und erlangt schnell durch hervorragende Objektivsysteme einen guten Ruf. Der Berliner Botaniker Hermann Schacht (Das Mikroskop und seine Anwendung, insbesondere für Pflanzen-Anatomie und Physiologie; Verlag von G.W.F. Müller, Berlin 1851) lobt Instrumente dieser Hersteller sehr: Die Herren Bènéche [sic!] und Wasserlein in Berlin (Stechbahn Nr. 3) haben in neuester Zeit sich sehr hervorgethan; die Mikroskope, in verschiedenen Grössen und zu sehr verschiedenen Preisen, welche ich zu prüfen Gelegenheit hatte, waren vortrefflich und höchst preiswürdig. 1860 trennen sich Bénèche und Wasserlein und bauen fortan konkurrierend Instrumente. [Vergleiche Referenz: 37, 56, 88] |
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